Jubiläumsschwingfest 125 Jahre ESV in Appenzell

Geschrieben von Luzerner Kantonal-Schwingerverband

Luzerner Schwinger durchgeschüttelt

Die Berner dominieren das Jubiläumsschwingfest 125 Jahre ESV. Mit Fabian Staudenmann und Fabio Hiltbrunner stellen sie die zwei Sieger. Samuel Schwyzer und Schwingerkönig Joel Wicki klassieren sich im 7. Rang. Sven Schurtenberger verletzt ausgeschieden.

Bericht und Fotos von Hans Schnider

Das mit grosser Spannung erwartete Jubiläumsschwingfest zum 125-jährigen Bestehen des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV) konnte in Appenzell mit vierjähriger Verspätung durchgeführt werden. Das OK um Präsident Reto Mock leistete sehr gute Arbeit. Die eindrückliche Arena wurde, wurde mit viel Liebe zum Detail, grosszügig aufgebaut. Knapp 20'000 Zuschauer verfolgten die spannenden Kämpfe. Leider machte das Wetter nach dem Mittag nicht mehr mit. Es begann zu regnen und wurde empfindlich kühler.

Harziger Start

Der Start verlief eher verhalten, mussten doch einige Favoriten einen Gestellten oder sogar eine Niederlage in Kauf nehmen. Erstmals kam in der Arena Stimmung auf, als sich Fabian Staudenmann und Werner Schlegel auf höchstem Niveau duellierten. Dieser Gang hätte die Note neun verdient. In den folgenden zwei Gängen konnten die Favoriten Boden gut machen, wobei Schwingerkönig Joel Wicki keine Maximalnoten holen konnte. Im vierten Gang musste die Innerschweizer Spitze endgültig Federn lassen. Joel Wicki stellte gegen Damian Ott und Marcel Bieri musste sich Fabian Staudenmann geschlagen geben. Noch schlimmer erging es Sven Schurtenberger. Der Buttisholzer verletzte sich gegen Adrian Walther schwer und musste zum Untersuch ins Spital eingeliefert werden. Gemäss ersten Erkenntnissen muss eine Kreuzbandriss befürchtet werden. Ein MRI wird definitiv Aufschluss über das Ausmass der Verletzung geben.

Berner Übermacht nicht zu bremsen

Ab dem fünften Gang wurden die Berner immer stärker. Fabian Staudenmann (gegen Lars Voggensperger), Fabio Hiltbrunner (gegen Werner Schlegel), Matthias Aeschbacher (gegen Marco Fankhauser) und Curdin Orlik (gegen Roland Reichmuth) konnten sich die Maximalnote schreiben lassen. Staudenmann und Hiltbrunner brachten sich für den Schlussgang in Position. Da konnte einzig Armon Orlik mit einem Sieg gegen den erstaunlichen Emmentaler Dominik Gasser mithalten und war damit punktgleich mit den zwei Bernern. Erwartungsgemäss entschied sich die Einteilung für den Schlussgang Orlik gegen Staudenmann. Der 19-jährige Emmentaler Fabio Hiltbunner musste gegen Schwingerkönig Wicki antreten. Zur allgemeinen Überraschung konnte Hiltbrunner einen Übersprung von Wicki kontern und zum frenetisch gefeierten Sieg auswerten. Damit stand fest, dass sich Hiltbrunner im ersten Rang klassieren würde. Der aktiv geführte Schlussgang dauerte knapp 10 Minuten. Mit einer Kombination Kopfgriff/Übersrpung überraschte Staudenmann seinen Gegner und konnte platt gewinnen. Damit war die Berner Dominanz Tatsache. Der tragische Held war Armon Orlik, verlor er doch nach acht Jahren erneut einen Schlussgang an einem eidgenössischen Anlass. Damals verlor er gegen Matthias Glarner in Estavayer um den Königstitel. Nach einer Aufholjagd im Ausstich konnte sich der Urner Lukas Bissig als bester Innerschweizer im geteilten fünften Rang klassieren.

Samuel Schwyzer bestklassierter Luzerner

Einen sehr guten Wettkampf zeigte einmal mehr Samuel Schwyzer. Mit drei gewonnenen und drei gestellten Gängen klassierte sich der Kottwiler ungeschlagen im siebten Rang. Der Sieg gegen den Südwestschweizer Eidgenossen Romain Collaud war sicher am höchsten einzustufen. «Grundsätzlich bin ich mit dem Wettkampf zufrieden. Bei den zwei Unentschieden gegen Adrian Klossner und Christian Biäsch wäre meines Erachtens mehr drin gelegen», meinte der Turnschwinger selbstkritisch nach dem Wettkampf. Joel Wicki wurde als zweitbester Luzerner unter seinem Wert geschlagen. Mit drei Siegen, zwei Gestellten und einem verlorenen Gang wurde der Schwingerkönig im ungewohnten siebten Rang klassiert.

Die weiteren Klassierungen:

8g - Marc Lustenberger

9e – Fabian Scherrer

10a – Marco Fankhauser

14b – Kilian Bühler

16a – Josef Lustenberger

21 – Sven Schurtenberger

24a – Roger Bürli

25d – Jonas Troxler

Wie erwähnt war Sven Schurtenberger der grosse Pechvogel. Mit einem Unentschieden und zwei Siegen startete der Buttisholzer gut in den Wettkampf. Dann folgte die verhängnisvolle Begegnung mit Adrian Walther. Es ist zu hoffen, dass die Verletzung nicht allzu gravierend ist, und «Schurti» bald wieder ins Sägemehl zurückkehren kann.