Schwingerkönig Joel Wicki dominiert das ISAF 2023 in Dagmersellen. Über 25'000 Besucherinnen und Besucher machen das 116. Innerschweizerische Schwing- und Älplerfest (ISAF) zu einem besonderen Anlass.
Das 116. ISAF wird als grosses Schwingfest in die Annalen des Schwingklubs Wiggertal und des Innerschweizerischen Schwingerverbandes (ISV) eingehen. Der Start glückte bereits am Mittwoch mit der Eröffnung des Gabentempels und der Gabenbeiz. 350 Besucherinnen und Besucher wollten erstmals Festluft schnuppern und die wunderbar präsentierten Gaben begutachten. Bei einem kleinen Gespräch gab der Gabenchef Tobias Wyss den Wert des Gabentempels preis. Dieser betrug gegen CHF 300'000.-. Nachdem am Donnerstag wiederum «Full House» in der Gabenbeiz war, startete am Freitag das Edelwyss Open Air in der Arena. Gut 2700 Fans der verschiedenen Künstlergruppen sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Nochmals so viele Personen tummelten sich im Umfeld der Arena und genossen die tolle Stimmung. Auch der Familientag wurde ein voller Erfolg. Jung und Alt freute sich an den verschiedenen Attraktionen wie, Kinderschwingen, Ponyreiten und Steinstossen für jedermann.
Grosses Fest am Sonntag
Das ISAF am Sonntag hielt, was es versprach. Zwar wurde das Fehlen von Samuel Giger bedauert, die anwesenden Spitzenschwinger sorgten für beste Schwingerarbeit. Schwingerkönig Joel Wicki nutzte die Gunst der Stunde. Mit dem Startsieg gegen den Kilchberg-Sieger Damian Ott legte er den Grundstein für seinen Durchmarsch. Da die engsten Widersacher, wie Fabian Staudenmann und Pirmin Reichmuth, mit einem Gestellten Punkte einbüssten, konnte Wicki einen entscheidenden Vorsprung herausholen, den er bis am Schluss nicht preisgab. Im Schlussgang konnte der Schwingerkönig gegen den Luzerner Verbandskollegen nach gut zwei Minuten zum entscheidenden Kurz ansetzen und das Fest mit sechs gewonnenen Gängen überlegen gewinnen. Mit Pirmin Reichmuth, Fabian Staudenmann, dem überraschend zurücktretenden Werner Suppiger und Michael Gwerder konnten arrivierte Schwinger einen der fünf Lebendpreise in Empfang nehmen. Der Verlierer des Schlussgangs, Joel Ambühl, klassierte sich im fünften Rang. Von den nur 30 abgegebenen Kränzen holten die Athleten des LKSV mit 12 Exemplaren am meisten. 5 Kränze gingen an den Schwyzer Schwingerverband. Es folgen Zug mit 4, Uri mit 3 und der ONSV mit 2 Kränzen. Die starken Gästeschwinger konnten 4 Kranzauszeichnungen aus der Innerschweiz entführen.
Überraschender Rücktritt von Werner Suppiger
Der Wauwiler Werner Suppiger gab überraschend im Verlauf des Schwingfestes seinen Rücktritt vom aktiven Wettkampfsport bekannt und überraschte damit Alle. Nach dem Sieg im sechsten Gang gegen den Schwyzer Christian Lagler, hängte er unter dem Jubel von über 12'000 Zuschauerinnen und Zuschauern die Schwinghose an den berühmten Nagel. Suppiger erkämpfte in seiner Karriere 46 Kränze.
Viel Lob für den Veranstalter
Das OK unter der Leitung von Markus Grüter durfte viele Gratulationen und Dankesworte entgegennehmen. Neben dem sportlichen Grossanlass genossen die Besucherinnen und Besucher die einmalige Feststimmung. Der OK-Präsident seinerseits unterstrich die hervorragende Unterstützung durch die Gemeinde Dagmersellen. «Wir genossen eine unkomplizierte Zusammenarbeit mit sehr viel Wertschätzung. An den Festtagen war die einheimische Bevölkerung vor Ort und sorgte immer wieder für eine tolle Stimmung» so der höchst zufriedene Grüter. Am Sonntagabend konnten die Mitglieder des OK müde, aber dankbar, auf ein gelungenes Fest anstossen. Bereits am andern Morgen hiess es wieder anpacken und mit dem Rückbau starten. Bis in zwei Wochen soll alles wieder im Vorzustand sein und kaum mehr etwas auf den Anlass hinweisen.