Sonntag, 9. Juli 2017, auf Rigi Staffel
Sven Schurtenberger siegte im Schlussgang-Drama
Der 25-jährige Sven Schurtenberger aus Buttisholz triumphierte am Rigi-Schwinget im Schlussgang gegen den Entlebucher Joel Wicki. Dies nach einem noch nie dagewesenen Drama. Der Luzerner Verband sicherte sich drei Rigikränze.
Bericht von Erwin Schwarzentruber
Ein solches Drama und eine solche Tragödie wie am Schwing- und Älplerfest auf der Rigi vom letzten Sonntag hatte es wohl noch nie in der Geschichte des Eidgenössischen Schwingerverbandes gegeben. Die beiden Schlussgangteilnehmer Joel Wicki aus Sörenberg und Bruno Nötzli aus Pfäffikon verletzten sich so schwer, dass sie die Saison wohl vorzeitig beenden müssen. Als Festsieger verliess schliesslich der Rottaler Eidgenosse Sven Schurtenberger den Platz. Aber alles der Reihe nach.
Erster Schlussgangakt
Nach einem hervorragenden Wettkampf hatten sich ursprünglich der Punktehöchste Schwyzer Eidgenosse Bruno Nötzli und der 20-jährige Entlebucher Joel Wicki für den Schlussgang qualifiziert. Doch das lebhafte Duell, mit Vorteilen für Wicki, musste in der siebten Minute abgebrochen werden, da sich Nötzli am linken Knie verletzte und nicht mehr weiterschwingen konnte. Nun musste ein neuer Gegner für den Schlussgang her. Das Einteilungskampfgericht bestimmte den 25-jährigen Sven Schurtenberger aus Buttisholz, der bereits unter der Dusche weilte. Dies führte zu einer halbstündigen Unterbrechung.
Zweiter Schlussgangakt
Sven Schurtenberger belegte nach fünf Durchgängen punktgleich mit Joel Wicki den zweiten Zwischenrang und trennte sich zum Abschluss mit dem Nordwestschweizer Eidgenossen Bruno Gisler resultatlos. Er konnte mit einem Sieg im Schlussgang den Festsieg also noch alleine realisieren. Im Luzerner Verbandsduell setzte er alles auf eine Karte und kam prompt in der dritten Minute mit Ableeren übers Knie gegen Wicki zu Siegesresultat. Leider verletzte sich Joel Wicki bei diesem Wurf am rechten Sprunggelenk so schwer, dass er anschliessend mit der Rega abtransportiert werden musste. Wie schwer die Verletzung ist, werden weitere Abklärungen im Kantonsspital ergeben. Für den aufstrebenden Joel Wicki ist die dritte schwere Verletzung nach 2014 (Schulterluxation) und 2016 (Wadenbeinbruch) ein weiterer Rückschlag in seiner Karriere.
Festsieger Sven Schurtenberger
Für Sven Schurtenberger bedeutete der Festsieg auf der Rigi den grössten Erfolg in seiner Schwingerlaufbahn. Er bestätigte seine diesjährigen starken Auftritte mit einer weiteren Glanzleistung. Nach seiner Auftaktniederlage gegen den Nordostschweizer Favoriten Daniel Bösch zeigte der Gartenpfleger eine eindrückliche Vorstellung. Dank vier Maximalnoten legte er das Fundament für den späteren Triumph. Zum Schlussgang gegen Joel Wicki meinte er: «Wir kennen uns in- und auswendig. Das war nicht einfach. Ich habe gehört, wie es einen Chlapf bei der Verletzung von Joel gegeben hat. Es ist nicht angenehm so zu gewinnen. Ich wünsche Joel alles Gute.» Für Schurtenberger war es der vierte Kranzfestsieg. Neben Sven Schurtenberger als Festsieger und Schlussgangverlierer Joel Wicki klassierte sich der Surentaler René Suppiger als dritter Luzerner in den Kranzrängen.